Zeitungsartikel

Rheinische Post

Etwa zehn Zeitungen, hauptsächlich die örtlichen Anzeigenblätter haben über unsere Reise berichtet, aber auf einen Artikel in der Rheinischen Post, (die bei uns in Neuss NGZ heisst) sind wir besonders stolz, weil diese Zeitung wirklich überregional erscheint und hunderttausende Leser erreicht.

Wenn Ihr wissen wollt, wie man "in die Zeitung" kommt, dann lest unsere Tips am Ende dieser Seite, wenn Ihr oben auf den Link  klickt, könnt Ihr den Originalartikel im Archiv der Rheinischen Post lesen.

Horst Schleberger überquerte mit Segelyacht den Atlantik

Auf den Spuren von Columbus

"Ich will über diesen Ozean segeln, weil er da ist, weil er mir sonst immer im Weg ist", so ähnlich argumentierte auch schon Reinhold Messner bevor er seine extremen Bergsteiger-Touren vollbrachte. Horst Schleberger träumte den Traum von Christoph Columbus und folgte dessen Weg in die "neue Welt": Der 60-Jährige segelte mit einer sechsköpfigen Crew über den Atlantik

Segler Horst Schleberger überquerte den Atlantik.
NGZ-Foto: L. Berns

Vor drei Jahren setzte der Kaarster die bereits vor 20 Jahren geborene Idee in die Tat um und begann mit den Vorbereitungen. Er bemühte sich um Partner, die mit ihm das Abenteuer wagen wollten. Da musste er auch nicht lange suchen: Seine Tochter, Dr. Marika Schleberger, war sofort begeistert von dem Vorhaben ihres Vaters und stimmte zu. Schnell fanden sich auch die anderen Mitstreiter: Karin Schwan, Patrick Otto, Dr. Christian Röthig und Andreas Reichert. Jeder von ihnen wurde mit einer Aufgabe betraut - denn eine intensive Vorbereitung des Törns war erforderlich. Navigation, Proviant, Dieseltechnik, Medizin, Wetter, alles wurde bis ins kleinste Detail durchdacht.

Da eine Atlantik-Überquerung ein anspruchsvolles Vorhaben ist, hatte natürlich jeder aus der Crew der Segelyacht "Tordo" nicht nur einen Segelschein aufzuweisen, sondern verfügte vor allem schon über ausreichend Erfahrung. Der Skipper, Horst Schleberger, hat übrigens einen international gültigen Sportbootführerschein. Im Juni vergangenen Jahres rückte die Reise für den Kaarster ganz unerwartet erst einmal in weite Ferne: Die Diagnose Krebs sollte seinem Traum vorerst ein Ende setzen. Doch mit viel Energie konnte Schleberger nach ärztlicher Behandlung am 11. Oktober endlich starten. Mit dem Flugzeug ging es nach Portugal, wo die Hochsee-Segelyacht "Tordo" schon bereit stand.


Von der portugiesischen Küste aus brach die Crew mit der Segelyacht "Tordo" (oben) in Richtung Lanzarote auf und steuerte anschließend quer über den Atlantik die Westindischen Inseln an. Nicht nur auf Martinique waren die Abenteurer fasziniert von der Landschaft: Beeindruckt zeigten sich Horst Schleberger und seine Freunde unter anderem von diesem imposanten Bücherei-Gebäude (unten) in Forte de France.
NGZ-Repros (2): L. Berns

Vier Tage später war die Crew dann auf hoher See. Beim ersten, kleinen Zwischenstopp auf Lanzarote wurden die zwei Mitsegler Marc-Jan Beutler und Paul Pijpers an ihrem Ziel abgesetzt. Dann ging es richtig los, mit Kurs auf die Westindischen Inseln. Auf der Höhe von Fuerteventura sahen die Besatzungsmitglieder für 21 Tage das letzte Schiff und hatten den letzten Kontakt mit der Außenwelt. Leider wurden sie auch von der Seekrankheit nicht verschont: Karin Schwan hatte während der ganzen Reise damit Probleme. Trotzdem, die Schönheit und Faszination des Atlantiks entschädigten dafür. Delphine begleiteten das Schiff ein Stück, etwa 30 der quirligen Gesellen schwammen, sprangen und spielten um die "Tordo".

Tage später sichtete die Crew einen Wal - da wurde es den Seglern schon ein bisschen mulmig zumute. Das etwa acht Meter große Schwergewicht schwamm immer wieder unter dem Schiff durch, wie leicht hätte der Wal mit seiner Kraft das Boot umwerfen können. Nach 28 Tagen auf hoher See kam dann endlich Land in Sicht: St. Lucia - das Ziel war erreicht. "Es ist ein ganz seltsames Gefühl, wenn man nach so langer Zeit das erste Mal wieder Land sieht. Auf der einen Seite ist man total glücklich, weil man weiß, dass man es geschafft hat, auf der anderen Seite ist man traurig, denn dann ist alles vorbei", berichtete Horst Schleberger. Der Crew fiel es schwer, wieder an Land zu leben, sie hatte sich so sehr an die Schiffsbewegungen und den Lebensrhythmus auf See gewöhnt.

Die Segler schoben im Drei-Stunden-Rhythmus abwechselnd Wache, um Wetter und Umgebung immer im Auge zu haben und nicht von Unannehmlichkeiten überrascht zu werden. Horst Schleberger schilderte, er sei lange Zeit nach dem Ende des Törns noch nachts regelmäßig wach geworden. Die sechs Segler erreichten zielsicher die paradiesisch anmutenden Westindischen Inseln - den Traum des Columbus. "Leider habe ich dieses Abenteuer 20 Jahre zu spät unternommen, jetzt bin ich schon zu alt und werde nicht die Möglichkeit haben, es noch oft zu wiederholen", erzählte Schleberger ein wenig betrübt.

"Aber ich kann jedem, der einen Traum hat, nur empfehlen, ihn zu realisieren. Danach hat man das Gefühl im Alltag alles leichter bewältigen zu können." Jeder Teilnehmer, der die Fahrt zu den "Westindies" mitgemacht hatte, wäre offen für ein neues aufregendes Projekt. "Geplant ist zwar noch nichts Konkretes, aber eine Tour rund um England könnte das neue Ziel sein." Der verträumte Blick in den Augen des Kaarsters verrät, dass die Atlantik-Überquerung wahrscheinlich nicht sein letztes Abenteuer war.
Yvonne Kempermann

 

Wie komme ich denn "in die Zeitung"?

Wenn Ihr auch mal mit Euren Segelabenteuern in der Zeitung stehen wollt, dann solltet Ihr einige Grundregeln beachten.

Regel Nr. 1: Hund beisst Frau ist keine Nachricht, Frau beisst Hund, schon!

Das heisst, ein wenig spektakulär sollte die Reise schon sein, eine Überquerung des Ijsselmeers von Lemmer nach Horn am Sonntagnachmittag, ist zwar ein schöner Segeltörn, aber für die Leser grosser Publikums-Zeitschriften nicht so interessant

Wenn die Reise dann schon etwas abenteuerlich war, dann schreibt doch ein Tagebuch, einen Reisebericht, und verwendet ruhig ein paar Worte mehr als nur einfach das Logbuch abzuschreiben.

Schöne Fotos, entweder schwarz/weiß, oder bunt/hochglänzend sollten Eure Sätze schon unterstützen. Dann das Ganze in einer kleinen Mappe gut arrangiert und ab damit zu den örtlichen Redaktionen.

Lieber eine Pressemappe mehr als zu wenig versenden, denn nicht jeder Redakteur findet das Thema Segeln aufregend, manche können damit gar nichts anfangen und berichten lieber über Fussball und Bürgermeister.

Wenn die Mappe eine Woche raus ist, bitte die Redaktion anrufen und sich durchfragen, manchmal geht in der Hektik des Tagesgeschäftes einfach was unter, das nicht durch Aktualität nach vorn gedrängt wird.

Der persönliche Kontakt zu den örtlichen Redakteuren beginnt oft mit einem Telefonat und Interesse kann man durch eine höfliche Nachfrage wecken.

Hier solltet Ihr vielleicht auch bei Rheinische Post Redakteuer, Segler und Hompage-Papst Joachim Preuss nachlesen. (siehe Linkliste - Joachim Preuss)